Was lernen wir aus den Praxisbeispielen der Gewächshausprüfung?
Der aktuelle Wissensstand zeigt: Neue Resistenzmechanismen sind nicht zu erwarten.
Jede Unkrautart – ob Ackerfuchsschwanz, Weidelgras oder Windhalm – verfügt über ein eigenes Repertoire an Resistenzmechanismen.
Diese sind nicht gleichmäßig verteilt, sondern variieren von Schlag zu Schlag.
Deshalb ist die Kenntnis des individuellen Resistenzprofils auf dem eigenen Schlag die entscheidende Grundlage für ein nachhaltiges und wirtschaftlich erfolgreiches Management.
Warum ein Resistenzprofil entscheidend ist
Kennen Sie das Resistenzprofil Ihres Ackers, z. B. gegenüber Ackerfuchsschwanz, wissen Sie auch, welche Herbizide noch wirksam sind – also welche Freiheitsgrade Sie haben.
Zusammen mit der Ackerbauberatung können Sie darauf aufbauend das Anbausystem analysieren und gezielt anpassen, um diese Wirkungsgrade langfristig zu erhalten.
Auch wenn Ihre Gewächshausprüfung zeigt, dass aktuell keine Resistenzen vorliegen, ist Prävention sinnvoll und notwendig. Denn: Die bekannten Resistenzmechanismen könnten theoretisch auf jedem Schlag entstehen, wenn Selektionsdruck besteht.
Ziel: Herbizide entlasten – Selektion vermeiden
Die Strategie lautet:
Druck von den Herbiziden nehmen, ackerbauliche Maßnahmen stärken und die Selektion resistenter Biotypen aktiv verhindern.
So gehen Sie vor:
- Profil erstellen
→ Welche Problemarten (z. B. Ackerfuchsschwanz) treten auf? Welche Resistenzen liegen vor? - Freiheitsgrade definieren
→ Welche Herbizide wirken noch zuverlässig? - Fruchtfolge durchdenken
→ Gibt es sinnvolle Modifikationen zur Entlastung? - Saattermine & Anbausystem anpassen
→ Spätsaat, Zwischenfrüchte, Bodenbearbeitung etc. - Zwischenprüfung bei Abweichung
→ Wenn Praxisbeobachtungen nicht zur Prognose passen, Zwischenprüfung durchführen
Fazit: Wissen, analysieren, handeln
Wer alle Freiheitsgrade (also den vollen „Werkzeugkoffer“) zur Verfügung hat, kann flexibel reagieren und die Unkrautkontrolle langfristig sichern.
Doch das setzt Offenheit, Fachwissen und Dialog voraus.
Ja – es ist Arbeit. Aber es lohnt sich.
Denn lokal angepasste, ackerbauliche Modifikationen brauchen erfahrene Beratung.
Wir unterstützen Sie bei der Erstellung des Resistenzprofils, bei der Interpretation der Gewächshausprüfung. Ihre Ackerbauberatung unterstützt Sie bei der Wahl geeigneter Strategien mit und ohne Herbizide.
Gemeinsam mit der Ackerbauberatung sichern wir Ihre Wirkungsgrade – und damit auch die Wirtschaftlichkeit Ihres Betriebs.