Die Gewächshausprüfung beginnt am 1. Oktober – nach Trocknung und Sichtung des Saatguts – mit der Aussaat in Töpfen (Durchmesser: 10 cm).
Da viele Gräser nach der Sammlung im Sommer eine Keimruhe durchlaufen, ist dieser Zeitpunkt optimal und entspricht ihrer natürlichen Biologie.
Die Töpfe werden mit einem gedämpften Ackerboden befüllt, der bereits in den Sommermonaten als Substrat vorbereitet wurde.
Für die Aussaat wird eine Pflanzendichte von 15-20 Pflanzen pro Topf angestrebt, was einem Feldbesatz von ca. 2.000 Pflanzen/m² entspricht. Nach der Aussaat werden die Samen mit Erde und einer dünnen Schicht Quarzsand bedeckt.
Applikationszeitpunkte und Keimung
Bereits wenige Tage nach dem ersten Angießen erfolgt die Herbizidapplikation im Vorauflauf (BBCH Gräser < 09).
Die Keimung verläuft wie folgt:
- 6 Tage nach dem Angießen: Auflaufen von Weidelgräsern und Trespen
- 9 Tage nach dem Angießen: Ackerfuchsschwanz
- 12 Tage nach dem Angießen: Windhalm
Sobald sich das erste Blatt entwickelt (BBCH 10), erfolgt die Applikation im frühen Nachauflauf. Eine weitere Behandlung folgt im BBCH-Stadium 13–14, also etwa 14 Tage bis 3 Wochen nach dem Auflaufen.
Präzise Applikation in der Labor-Spritzkammer:
Die Herbizide werden im jeweiligen Entwicklungsstadium der Gräser in einer Wassermenge von 200 l/ha ausgebracht.

Bonitur nach 21 und 28 Tagen
Etwa drei Tage nach der Applikation blattaktiver Herbizide im Nachauflauf kommt das Pflanzenwachstum weitgehend zum Stillstand – mit Ausnahme der unbehandelten Kontrolle, die sich weiterhin ungehindert entwickelt und somit das optimale Wachstumspotenzial des jeweiligen Biotyps unter den gegebenen Bedingungen zeigt.
Nach rund zehn Tagen werden erste Effekte der Behandlung sichtbar. Interessanterweise zeigen auch resistente Pflanzen zunächst eine Wachstumsdepression, sodass sich zu diesem Zeitpunkt kaum Unterschiede zwischen sensitiven und resistenten Gräsern erkennen lassen.
Erst nach etwa 10 bis 14 Tagen beginnt sich ein Unterschied abzuzeichnen: Die Blätter der sensitiven Pflanzen hellen auf – ein deutliches Zeichen für die beginnende Wirkung. Ab diesem Zeitpunkt trennen sich die Wege: Während herbizidsensitive Pflanzen im weiteren Verlauf absterben, erholen sich resistente Pflanzen zunehmend. Im besten Fall erreichen sie im Verlauf wieder das Wachstumsniveau der unbehandelten Kontrolle.

Ab dem 10. Dezember werden die Ergebnisse schrittweise an die Landwirte versendet – rechtzeitig vor Weihnachten.